Was ist ein Blower-Door-Test?
Was versteht man unter einem Blower-Door-Test?
Für Neubauten schreibt die Gebäudeenergiegesetz (GEG) eine luftdichte Gebäudehülle vor. Eine derartige Luftdichtigkeit wird mithilfe eines speziellen Differenzdruck-Messverfahren, dem sogenannten Blower-Door-Test durchgeführt.
Die Luftdichtheit bedeutet in diesem Fall, dass selbst bei geschlossenen Türen und Fenstern keine Luft aus dem Haus nach außen dringen darf.
Wie wird eine solche Luftdichtheit erreicht?
Es müssen somit nicht nur die Wände luftdicht sein, sondern unter anderem auch die Außentüren und Fenster, verbunden mit deren Anschlussfugen zum Mauerwerk hin. Um die Luftdichtigkeit zu gewährleisten, führt der Baustoffhandel ein großes Sortiment an Dichtstoffen. Eine besondere Herausforderung im Bereich der Luftdichtigkeit beim Haus bauen ist immer der Dachstuhl. Die alten Steildächer mit Ziegel-Dachpfannen konnte man früher nicht unbedingt als luftdicht bezeichnen. Dafür boten sie aber für Mietnomaden wie „Fledermäuse“ einen guten Unterschlupf.
Noch vor rund 20 Jahren, als das Wort Wärmeschutz noch so weit entfernt war wie Alaska, galt es als völlig normal, dass durch das Dach der Wind pfiff. War damals eine natürliche Dachbelüftung.
In heutiger Zeit müssen die Dachdecker die in der Verordnung geforderte Luftdichtheitsschicht aufwendig herstellen. Hauptsächlich geschieht das durch Verkleben und Verlegen von Folienwerkstoffen, die es heute in sehr viel unterschiedlichen Materialien gibt. Werden die Folien sorgsam und fehlerfrei im Dachstuhl verlegt, sorgen sie nicht nur für eine Luftdichte, sondern bieten auch Schutz im Bereich der Lärmdämmung und Feuchtigkeit aus dem Innenraum.
Was ist das Ziel der Luftdichte an einem Haus und warum ist es so wichtig?
Der Sinn der Luftdichte für ein Fertighaus, wie zum Beispiel mainHAUS besteht darin, zu vermeiden, dass die Heizwärme unkontrolliert über Ritzen und Fugen nach außen dringt und so mehr die Natur erwärmt als das Gebäude. In heutiger Zeit schießen die Heizkosten für Öl und Gas permanent in die Höhe. Die Luftdichte am Haus sorgt auch für einen verminderten Treibhauseffekt und ist natürlich eine dauerhafte Einsparung der Heizkosten. Zwar ist das ganze Prozedere mit der Blower-Door-Messung am Anfang für den Bauherren teurer, aber am Ende rechnen sich die Mehrkosten der Energieeinsparung.
Die beste Dämmung ist unwirksam, wenn die Hülle des Gebäudes dem Modell eines Schweizer Käses entspricht. Hinzu kommt, dass damit auch Feuchtigkeitsschäden vermieden werden sollen. Gerade in Altbauten passiert es nicht selten, dass feuchte Luft aus dem Raum durch das Mauerwerk dringen kann, welche außerhalb des Wärmebereichs liegen. Dazu gehören der Dachstuhl, die Dämmung und das Mauerwerk. In diesen Bereichen kondensiert dann der gespeicherte Wasserdampf und zeigt sich in der Folge als Schimmelbefall. Aber auch die Dämmmaterialien verlieren einen Großteil ihrer Dämmfähigkeit, wenn sie feucht geworden sind.
Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik hat Messungen durchgeführt. Die Messungen haben ergeben, dass schon durch eine undichte Fuge von nur 1mm Breite und 1m Länge 800g Tauwasser pro Tag in das Haus außerhalb der Luftdichtheitsebene eindringen kann, vor allem in den kalten Wintermonaten.
Wie wird die Luftdichtigkeit getestet?
Um an einem Haus zu erfahren, ob die Hülle des Gebäudes wirklich luftdicht ist, wird der sogenannte Blower-Door-Test durchgeführt. Ein Verfahren, welches sich dazu eignet, um undichte Stellen an der Gebäudehülle aufzuspüren und zu eliminieren. In der DIN EN 13829 wird das Verfahren beschrieben. Um dieses Verfahren durchführen zu können, müssen alle äußeren Öffnungen des Hauses geschlossen werden. Dazu gehören auch der Kaminzug, Fenster und Türen. Lediglich ein Fenster oder eine Außentür bleibt vorerst geöffnet. In der Öffnung dieses Elements am Haus richtet man die Blower-Door (Gebläse-Tür) ein. Hierbei handelt es sich um einen Ventilator, welcher mit einer luftdichten Plane umgeben ist, damit die ganze Öffnung dicht verschlossen wird.
Aufspüren undichter Stellen am Haus
In der Regel besteht der Test eines Blower-Doors aus drei Phasen. Am Anfang muss der Ventilator so eingestellt werden, dass er im Haus einen Unterdruck erzeugt, indem er die Innenraumluft ansaugt und nach draußen befördert. Bedingt durch die Erzeugung einer entstehenden Druckdifferenz zwischen innen und außen wird durch die undichten Stellen in der Gebäudehülle verstärkt Luft in den Innenraum einströmen. Unter Zuhilfenahme eines thermischen Anemometers besteht für den Fachmann die Möglichkeit einer Messung, wie viel warme Luft durch den Ventilator nach außen strömt. Ebenso auch, an welchen Stellen wie viel kalte Luft durch die undichten Ritzen oder Mauerwerk ins Haus strömt.
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Was versteht man unter einem Anemometer?
Hierbei handelt es sich um ein Instrument an dem ein außenliegender Heizdraht angebracht ist, welcher für die jeweilige Messung erwärmt wird. Dieser Heizdraht gibt vermehrt Wärme ab, wenn das Luftvolumen sich vergrößert und den Draht umströmt. Das Messgerät errechnet dann aus diesem Wärmeverlust die Windgeschwindigkeit am Messpult. Um ungebetene Leckagen in der Hülle des Hauses während der Blower-Door Prozession aufzuspüren, werden häufig zusätzlich noch Thermografiekameras eingesetzt.
Die Aufnahmen, diese Infrarotkameras stellen plastisch in Farbe dar, an welchen Stellen am Haus kühle Außenluft einströmt. Eine andere Methode zum Aufspüren von undichten Stellen besteht darin, dass Haus von innen mit künstlichem Rauch zu vernebeln. Zigarettenrauch wäre hier die falsche Methode! Von außen kann man dann erkennen, an welchen Stellen der Rauch durch die Haushülle entweicht.
Die zweite Phase des Tests
In dieser Blower-Door-Testphase wird der Unterdruck im Haus noch mehr erhöht. Bei unterschiedlichen Druckdifferenzen wird nun der Luftstrom am Ventilator gemessen. Sehr wichtig ist die Messung bei einer 50 Pascal Druckdifferenz, weil sich aus diesem Wert der n50-Wert errechnen lässt, eine sogenannte „Luftwechselrate“. Dieser Wert gibt an, wie oft das Innenvolumen des Hauses bei 50 Pascal Druckdifferenz innerhalb einer Stunde mit neuer Luft versorgt wird. Dieser Prozess geschieht in Form von außen nachströmender Luft. Im Falle des Tests handelt es sich um Luft durch Leckagen in der Haushülle, da alle sämtlichen Öffnungen zuvor geschlossen wurden.
In der dritten Phase werden die Messungen noch einmal wiederholt. In diesem Fall allerdings mit einem Überdruck im Innenraum des Hauses. Zu diesem Zweck wird der Ventilator so eingestellt, dass er die Luft in das Haus hinein saugt.
Was geschieht, wenn der Test am Haus nicht bestanden wird?
Führt der Blower-Door-Test zu einem negativen Ergebnis, ist für die Beseitigung der dokumentarisch festgestellten Mängel/Leckagen der Auftraggeber zuständig. Allerdings sollte die Beseitigung der undichten Stellen am Haus nicht erst erfolgen, wenn das Haus bei der Messung durchgefallen ist.
Wann ist der Test erforderlich?
Nach der Fertigstellung des Hauses sollte ein zweiter Test erfolgen. Dieser Blower-Door-Test ist sowieso Pflicht für alle Neubauten, bei denen eine Lüftungsanlage vorgesehen ist und wenn KfW-Fördermittel beantragt werden. Eine generelle Testpflicht gibt es allerdings nicht.
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